Eins der Ziele, die ich mir für das Auslandssemester setzte war auf jeden Fall neue Dinge auszuprobieren und jede Gelegenheit für Spaß und Erinnerungen zu nutzen. So kam es also, dass ich mich Mitte August in mehrere Veranstaltungen des Universitätsvereins „Southern Adventures“ eintrug. Nachdem ich vor ein paar Wochen bereits Whitewater Rafting mit diesem Verein war und dieser Ausflug wirklich sehr cool f
and, blickte ich dem Wochenendtrip nach Florida zum Stand-Up Paddeln und Schnorcheln sehr freudig entgegen.
Bevor ich allerdings erzähle, wie der Trip so war und was ich erlebt habe, erstmal ein paar Randfakten. Wie schon gesagt, werden diese Ausflüge von der Universität veranstaltet. Man bezahlt $60 (ca. 45€) und wird dafür zum Ausflugsort gefahren plus alles was an Equipment und Verpflegung für diese Zeit benötigt wird bekommt man gestellt. Die Gruppengröße beträgt meist um die zehn Personen. Außerdem sind alle Wochenendtrips gleichzeitig auch Campingtrips, was bedeutet, dass man (logischerweise) im Zelt schläft.
Bevor es am Freitag, 10.September losgehen konnte, bekamen wir einige Tage vorher, in einem Vorbereitungsmeeting alles gesagt, was wir zu beachten hatten und Instruktionen für das Wochenende.
Am Tag der Abreise war ich ziemlich im Stress, da der Bus 20 Minu
ten nach Ende meiner letzten Vorlesung losfahren sollte, ich aber 40 Minuten vom Treffpunkt entfernt Unterricht hatte. Natürlich habe ich es aber geschafft und war dann dementsprechend so erschöpft, dass sich die fünfstündige Fahrt, durch Schlaf, auf zweieinhalb verkürzte. Auf dem Campingplatz angekommen setzte die Dämmerung bereits ein, sodass wir uns beeilten die Zelte aufzubauen und danach, mit Smartphone Taschenlampen ausgerüstet, versuchten unser Abendbrot: Nudeln mit Tomatensoße zu kochen. Das klappte auch ziemlich gut, sodass wir nachdem wir abgewaschen hatten und unser Nachtquartier vorbereiteten, einfach nur noch in die Schlafsäcke fielen.
Am nächsten Morgen wurden wir um 6.30 Uhr geweckt und nach einem schnellen Frühstück brachen wir auch schon auf zum Crystal River, Florida auf um unsere Aktivität zu starten.
Erstmal auf dem Standup-Paddelboard angekommen, paddelten wir eine Weile über einen eher braun anmutenden Fluss, bevor wir in einen kleinen Nebenarm abbogen, wo sich von jetzt auf gleich das Paradies in Sachen Wasserqualität, Flora und Fauna (in diesem Fall Fische) auftat. In der Quelle die sich „Three Sisters Springs“ nannte, verweilten wir einige Zeit, schnorchelten und aßen unsere mitgebrachten Sandwiches. Anschließend paddelten wir eine Zeit weiter Flussaufwärts. Da es aber mit der Zeit anfing zu regnen und auch die Kräfte der überwiegend weiblichen Gruppenmitglieder schwanden, drehten wir um und kamen nach circa anderthalb Stunden wieder am Ausgangspunkt an. Von hier aus fuhren wir zurück zum Campingplatz und nachdem wir uns einige Zeit ausgeruht hatten und gemeinschaftlich Uno spielten (Amerikaner haben hier übrigens sehr komische Regeln), machten wir noch ein Lagerfeuer. Natürlich stilecht mit S´mores (Ein Cracker-Sandwich mit Marshmallow und Schokoladenstück). Anschließend saßen wir noch ein bisschen am Feuer, bevor wir ins Bett gingen und am nächsten Morgen den Zeltplatz räumten und zurück nach Statesboro fuhren.
Mein Fazit zu diesem Trip ist auf jeden Fall, dass man für 45€ eine unglaublich coole Zeit haben kann, etwas Neues sieht, neue Menschen kennenlernt und sich auch noch sportlich betätigt. Wenn man neu an einer Universität ist, dann sind diese Trips eine
gute Gelegenheit raus aus dem Unialltag zu kommen und auch etwas vom Land zu sehen. Es werden viele verschiedene Trips angeboten (die allerdings alle etwas mit Outdoorsport zutun haben), aber trotzdem für jeden etwas dabei ist. Bevor man sich für einen Wochenendtrip entscheidet, muss einem bewusst sein, dass es sich bei den Übernachtungen um primitivstes Zelten handelt. Wir hatten auf unserem Trip zwar ein Waschhaus, aber man sagte mir, dass dies auf jeden Fall nicht die Regel ist. Auch vor Insekten jeglicher Art (die in Florida übrigens alle mindestens doppelt so groß wie normal sind) und Dreck darf man sich nicht fürchten. Ich wusste schon vor dem Trip, dass Zelten für mich nicht das größte Vergnügen ist, da ich die Erfahrung in den USA allerdings nicht missen wollte, habe ich mich trotzdem dazu entschieden mich anzumelden. Meine vorherigen Erfahrungen haben sich dahingehend auch bestätigt, sodass ich weiterhin kein großer Zeltfan bin. Stand-up paddeln habe ich das erste Mal probiert und auf einem Fluss, ohne viel Wellen oder Ähnliches kann es schnell langweilig werden. Die Quelle war allerdings ein echtes Highlight und allein dafür bin ich froh den Trip gemacht zu haben. Außerdem waren auch die anderen Teilnehmer wirklich nett, sodass das Wochenende schnell verging und mir in positiver Erinnerung bleibt.
Comments